Grüne informieren sich über den Medizincampus Niederbayern

Prof. Dr. Schmidt zu Gast in Kreistags-Fraktionssitzung

In einem Vortrag bei der Grünen Kreistagsfraktion Landshut stellte Prof. Schmidt die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen des Medizincampus Niederbayern (MCN) vor. Die Grünen begrüßen das Engagement und die Fortschritte im Bereich der medizinischen Ausbildung in der Region und setzen sich nachdrücklich für die Stärkung des MCN ein.

Der Medizincampus Niederbayern wurde im Jahr 2019 ins Leben gerufen und umfasst mehrere niederbayerische Kliniken, darunter Mainkofen, Passau, Klinikum Landshut, Landshut-Achdorf, Deggendorf und Straubing. Die großen Entfernungen zu Regensburg, dem zentralen Universitätsstandort, machten eine eigenständige Organisation und Betreuung der Studierenden, durch habilitierte Lehrpersonen, sowie auch Fach- und Oberärzte, an den jeweiligen Kliniken notwendig. Die Studierenden beginnen ihre ersten sechs Semester in Regensburg und beenden ihr Studium an den niederbayerischen Standorten finden, so Prof. Schmidt.

Zudem spielt die zunehmende Digitalisierung eine wichtige Rolle, unter anderem mit 3D-Visualisierung, einem Digitalisierungszentrum in Passau, geeigneter Software und einem Digital Laboratory. Die Grundlagenforschung wird sich dennoch schwierig gestalten, da die Laboreinrichtungen für Experimente Zeit benötigen, um vollständig betriebsbereit zu sein. Aus diesem Grund bleibt die Grundlagenforschung weiterhin in Regensburg angesiedelt.

Die neugeschaffenen attraktiven Möglichkeiten für Promotionen und Habilitationen am Lehrstuhl in Landshut sollen dazu beitragen, dass sich das MCN für Ärzt:innen zunehmend auch als interessante Karrieremöglichkeit für wissenschaftliche Tätigkeiten etabliert.

Prof. Schmidt betonte auch die Bedeutung des niederbayerischen Medizincampus jungen Menschen, die kein 1,0 Abitur haben, Zugang zum Medizinstudium zu verschaffen. Damit werde mehr Menschen auch unabhängig von ihrem Elternhaus die Möglichkeit zur Ausübung des ärztlichen Berufs ermöglicht und gleichzeitig die Versorgungssituation auch in ländlichen Gebieten verbessert. Natürlich sei die Hoffnung groß, dass Studierende nach Abschluss des Studiums in der Region bleiben, so der Referent.

„Um den jungen Menschen eine Perspektive bieten zu können und sie auch nachhaltig in der Region zu halten, müssen wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Viele Studierende, die aus größeren Städten kommen, sind beispielsweise oft enttäuscht, dass sie hier nicht mit dem ÖPNV mobil sind, sondern auf ein Auto angewiesen sind“, so die Bundestagsabgeordnete Marlene Schönberger und fordert: „Wir in der Politik stehen in der Verantwortung die notwendige Infrastruktur zu schaffen, damit die jungen hochqualifizierten Leute auch langfristig gerne hierbleiben wollen.“

„Die Entwicklung des Medizincampus Niederbayern ist ein wichtiger Schritt, um die Versorgungssituation mit Ärzten auf dem Land zu verbessern“, so die LAKUMED Verwaltungsrätin Angelika Stumpf und Fraktionssprecher Martin Schachtl. „Damit wird nicht nur die Gesundheitsversorgung gestärkt, sondern auch die Lebensqualität der Menschen vor Ort erhöht.“

Foto:
Grüne-Kreistag

 

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